Aufgrund des zunehmenden Besucherstroms und der allgemein abnehmenden Erziehung der Touristen aus aller Welt, hat die Direktion des Archäologischen Parks Pompeji entschieden, die Benimmregeln und Richtlinien zum Besuch der Ausgrabungen zu veröffentlichen. Die Folge ist Kontrolle und bei Nichteinhaltung: Strafen.
Die Entstandhaltung und Restaurierung der antiken Stadt Pompeji war noch nie auf so einem hohen Niveau wie heute. Regelmäßig werden neu restaurierte Häuser (Domus) dem Publikum zugänglich gemacht. Auf Grund dessen nahm der Besucherstrom der letzten Jahre immens zu.
Allerdings werden die antiken Ausgrabungen oft mit einem Vergnügungspark verwechselt. Leider sitzen die Besucher oft achtlos auf antiken Mauern und speisen. Dosen bleiben in Mauerritzen und Plastik und Papier wird mit viel Geduld vom Reinigungspersonal täglich eingesammelt.
Andere nehmen sich beispielsweise Souvenirs mit, die diese hellen Köpfe dann auch noch ganz stolz auf Ebay anpreisen. Überdies ist man im Urlaub und zieht sich kurz mal das T-Shirt aus. Es ist ja so heiß! Dies ist selbstverständlich in einem Museum wie Pompeji nicht erlaubt, und ehrlich gesagt gehört das auch nicht zum guten Ton.
Kaum jemand bedenkt indes, dass Schweiß den Fresken schadet. Abgesehen davon, ist es für die anderen Besucher nicht gerade appetitlich. Nebenbei: Je mehr Essensreste am Boden liegen bleiben, desto mehr werden wildlebende Tiere angezogen. Diese belasten wiederum die Ausgrabungen mit ihrem Kot und Nestern. Dem zu Folge muss dann wieder mit Gift desinfiziert werden, was im archäologischen Areal die antiken Reste beeinflusst und auch für die Gäste nicht gerade gesund ist.
Überdies investiert die Direktion viel Geld zur Reinigung der 62,5 ha großen Anlage.
Wir bauen vielmehr auf die Sensibilisierung unserer Gäste. Schon seit einigen Jahren ist zum Beispiel Rauchen verboten. Aufgrund dessen liegen kaum noch Zigarettenstummel umher. Das heisst die Raucher selbst fragen nach den dafür vorgesehenen Plätzen. Es liegt uns besonders am Herzen, dass jeder Gast hier seine Freiheiten hat. Das heisst dem zu folge, dass die Erhaltungung der antiken Stadt Pompeji an erster Stelle steht.
Ich habe mir für sie Zeit genommen und ihnen den italienischen Originaltext der Richtlinien zum Besuch der Ausgrabungen von Pompeji übersetzt:
Die Eintrittskarte ist folglich für den Archäologischen Park Pompeji Voraussetzung. Die Besucher werden somit gebeten sich anständig und gemäß der Guten Umgangsformen zu benehmen. Somit wird bei Nichteinhaltung dritter gebeten, dies dementsprechend dem Aufsichtspersonal zu melden.
Im gesamten Areal des Archäologischen Parks ist infolge ausnahmslos verboten:
1. Straßenhandel
2. Hinterlassen von Müll (dafür gibt es Mülleimer)
3. Ablage von Müll auf Ladentischen, Vasen oder Brunnen
4. Radio, Lautsprecher und Lärmentwicklung im allgemeinen
5. Anfassen oder Anlehnen von/an historischen Fresken, Objekten oder anderem Mobiliar
6. Das Verunstaltung der Bodenbeläge, Mauern, antiken Gegenständen, Fresken, Bänke, Statuen, Brunnen, Theken und jegliche andere Oberflächen mittels spitziger Objekten wie Stiften, Bleistiften, Farben u. a.
7. Der Konsum von Lebensmittel, ausgenommen an den dafür bestimmten Plätzen.
8. Film und Musikaufnahmen professioneller Art (Mikrofone, Video, Film, Geräte zur Musikaufnahme). Für Film oder Videoaufnahmen auf professioneller und kommerzieller Basis ist eine formelle Erlaubnis der Verwaltung nötig. Film und Videoaufnahmen sind daher nur für privaten Gebrauch erlaubt. Blitze sind nicht erlaubt.
9. Hunde über 25 kg. Die kleineren Hunde müssen jedoch an der Leine gehalten werden, sowie im inneren der Häuser getragen werden. Es dürfen keine Art von Tiere ausgesetzt oder gefüttert werden. Sie werden aufgefordert, sich eventuell anwesende Tieren NICHT zu nähern.
10. Fahrzeuge (auch elektrische) zu benutzen, außer diese haben eine spezielle Erlaubnis.
11. das Benutzen von Fahrräder, Roller, Skateboard und andere Transportmittel
12. halb angezogen bzw. unpassend gekleidet die Ausgrabungen zu besuchen
13. Rucksäcke, Regenschirme, Koffer und große Taschen, sowie jegliche große Objekte mitzunehmen. maximale zugelassene Größe: 30x30x15 cm. Sie finden bei allen Eingängen die Möglichkeit diese gratis aufzubewahren.
14. Zu schreien, zu Laufen, oder die anderen Besucher zu Stören.
15. Zu rauchen, außer in den dafür vorgesehenen Arealen (siehe Mappe)
16. Jegliche Frucht, Pflanze oder Blume zu sammeln
17. Feuer zu legen oder brennende Zigaretten zu hinterlassen . Vorsicht Brandgefahr
18. Zu Graben
19. Auf Mauern, Theken, Brunnen oder jeglichen anderen antiken Struktur zu klettern
20. Hinter die Absperrung zu gehen, diese zu öffnen, oder sich bei den Abhängen aufzuhalten
21. Sich zu verkleiden, sei es mit Masken oder Kostümen, oder aber mit zeremonieller Kleidung
22. Fahnen oder Banner zu verwenden
Wir informieren die Gäste, dass das Areal der Ausgrabungsstätte Höhenunterschiede und diskontinuierliche Straßenbeläge aufweist, welche mehr oder weniger angezeigt sind. Aufgrund dessen bitten wir um maximale Vorsicht und Behutsamkeit.
Eventuelle Sach- oder Personenschäden, aufgrund fahrlässigen Verhaltens, schließt die Haftung der Verwaltung der Ausgrabungsstätte aus. Etwaige Forderung auf Schadenersatz wird abgewiesen.
Auf Grund des Alters der archäologischen Strukturen und der natürlichen Sensibilität der Reste, übernimmt die Verwaltung für eventueller Schäden an Personen oder Dingen, welche durch Höhere Gewalt verursacht werden, keine Verantwortung.
Gleichwohl des Hundeverbots über 25 kg (Art. 2), ist es allerdings erlaubt die Begleithunden der Behinderten zuzulassen, allerdings nur unter Vorlage eines gültigen Behindertenausweises.
Infolgedessen strafrechtlich zu verfolgen laut Art. 639 des italienischen Strafgesetzes ist:
Zuwiderhandlungen werden aufgrund der Anordnung des Strafgesetzes verfolgt und sofort aus dem Archäologischen Park verwiesen
Hier noch die Mail-adressen, sollten sie der Direktion schreiben wollen:
pompei.info@beniculturali.it
pa-pompei@beniculturali.it
Pec: mbac-pa-pompei@mailcert.beniculturali.it
Telefon: +390818575347
Ich bedanke mich überdies recht herzlich, dass sie sich die Zeit für mich nahmen und den Artikel
gelesen haben. Als passionierter Fremdenführer und Pompeji-Liebhaber führe ich sie gerne durch diese verzauberte Stadt. Buchen sie bei mir eine imaginäre Zeitreise in Pompeji: Lernen sie mehr über das Leben in Pompeji vor dem Ausbruch.
Cecilia Barbara Walch
Fremdenführer mit Passion