Heute präsentiere ich das einmalige Meisterstück von Caravaggio in der Kirche Pio Monte della Misericordia, bekannt unter: Die sieben Werke der Barmherzigkeit. Die Kirche und Bruderschaft befindet sich in mitten im Altstadtzentrum Neapels. Klarerweise baue ich diese je nach Interesse in meine Führung ein.
Neapel ist auf jeden Fall eine mitreißende italienische Stadt. Sie ist vielfältig zu beschreiben: geheimnisvoll, quirlig, chaotisch, umwerfend, dekadent, malerisch und mit Sicherheit überladen von Kunst. Auf jeden Fall finde ich in meinem Beruf als staatlich geprüfter Gäste- und Fremdenführer immer das geeignete für meine Gäste!
befindet sich übrigens in der Via Tribunale, einige Gehminuten vom Dom des Heiligen Januarius entfernt. Der Herrschaftliche Sitz und dessen Kirche gehört zum Komplex eines Privatmuseums und wird traditionell (eine der aeltesten Bruderschaften Neapels) weiter verwaltet. Das berühmteste Werk ist auf jeden Fall DAS Meisterstück von Caravaggio. Diese Privatsammlung birgt natürlich auch Werke andere berühmter Künstler wie Ribera, Giordano, Pitloo, Stanzione, Vaccaro, van Somer, Francanzano.
Die sieben Werke der Barmherzigkeit“
Nehmen sie sich kurz Zeit und betrachten sie das Werk der Barmherzigkeit welches den Höhepunkt des Barocks darstellt:
Suchen Sie bitte die verschiedenen Szenen hier im Bild! Nehmen sie sich Zeit und geniessen sie Caravaggio!
Hungernden nähren – den Dürstenden zu trinken geben – die Nackten bekleiden – die Fremden aufnehmen, die Kranken versorgen, die Gefangenen besuchen und Tote begraben! Natuerlich haben sie sie gefunden! Hier beschreibe ich gerne fuer sie noch besser im Detail:
Das obere Drittel des Bildes übermittelt auf jedem Falle Harmonie: Die Muttergottes mit ihrem Kinde. Fast stolz beobachtet Jesus die Barmherzigkeit der Menschen, Maria hingegen ist offensichtlich auf ihren Sohn konzentriert. Die beiden geflügelten Engel beobachten das menschliche Geschehen und es scheint, als ob sie mit ihren Flügeln das Himmlische schützen wollten.
stellt gleich drei dieser Aufgaben der Bruderschaft dar:
5. Die Nackten zu bekleiden, 6. Kranke pflegen:
Diese Szene erinnert übriges an den Heiligen Martin von Toulouse, der seinen Mantel mit den Armen und Bedürftigen teilt. Das Gesicht des Ritters scheint abwesend und verklärt. Seinen samtigen und edlen Überwurf lässt er von der Schulter rutschen und reicht diesen dem am Boden kauernden Bettler, dessen Körper hager und mitgenommen wirkt. Der Lichtkegel gibt nur einem Teil seines Torsos frei. Mit diesem Motiv bezieht sich der Meister auf die Pflege der Kranken. Wieder hat sich Michelangelo Meresi, bekannt unter dem Namen Caravaggio, selbst übertroffen
7. Pilger beherbergen
Der gutgenährte Gastwirt zeigt offensichtlich mit dem Finger zu seiner Trattoria, in der Hoffnung mit dem edlen Pilger gute Geschäfte zu machen. Die breite Hutkrempe birgt die Pilgermuschel von Compostela.
Pio Monte della Misericordia ist übrigens ein Privatmuseum und öffnet von Montag bis Samstag von 9.00 bis 18:00, Sonntag von 9:00 bis 14:30
Eintrittspreis (2018): 7,00 € (5,00 € Kinder)
Es gibt natürlich viel mehr zu sehen als Caravaggio. Besuchen sie die Internetseite! http://www.piomontedellamisericordia.it/
Geboren in Caravaggio, in der Nähe von Bergamo im September 1571, zog er nach den Lehrjahren in Mailand 1592 nach Rom. In seiner frühen Periode (1592-1599) setzte sich Caravaggio mit der Malerei der Hochrenaissance und mit der Antike auseinander. Seine Bilder aus der reiferen Phase (1599-1606) sind hingegen von einem erfrischenden Realismus geprägt, der bestimmt Anstand und Konventionen außer Acht lässt!
Nichts des zu Trotz war ihm der päpstliche Hof gesonnen und betraute ihn mit verschiedenen Werken. Caravaggio war jedenfalls in allen Nuancen seines Lebens voller Energie und Spannung. So kam es zu einem hitzigen Streit, bei dem er seinen Gegner Ranucci TOMASSONI tötete. Er floh in den Nebenstaat Roms, nach Neapel!
Kein Wunder dass Michelangelo Meresi, genannt Caravaggio, von Angstträumen verfolgt, und dabei fast Wahnsinnig wurde! Er flüchtete nach Neapel, wo er Unterschlupf bei der Bruderschaft „Pio Monte della Misericordia“ fand. Wie heute war auch damals die Stadt von Reisenden überfüllt. Das Hafenviertel war wohl nicht jedem zu empfehlen. Die Flucht hat Michelangelo Meresi verändert. Es ist deutlich in seinem Stil zu erkennen. Orte die er auf der Flucht aufgesucht hatte, gaben ihm genügend Motive zur Verwirklichung seiner Malereien.
Später ging er nach Malta, in der Hoffnung, durch den Malteser Orden ein Gnadengesuch an den Papst richten zu können. Seine Irrfahrt führt ihn weiter nach Sizilien. Auf der Rückfahrt nach Rom wurde er verletzt und starb in Porto d’Ercole. Er konnte sich über das vom Papst unterschriebene Gnadengesuch nicht mehr freuen.
Wie man aus seinem Werke der „Sieben Werke der Barmherzigkeit“ deutlich ersehen kann, hat sich Michelangelo Meresi sehr mit den Charakteren des armen, hart arbeitenden Volkes auseinander gesetzt. Die Werke sind einerseits düster und depressiv, andererseits jedoch voller Details und Lebensgeist. Der Großteil des Bildes liegt im Schatten. Die künstliche Beleuchtung der Szenen katapultiert den Ausdruck der Betroffenen in den Vordergrund. Man erahnt das gestörte uns aufgewühlte Gefühlsleben des Meisters. Eine künstlerische Revolution hat begonnen. Die lebensnahen Modelle, der Lichteinfall sowie die einmalige Perspektive fesseln den Betrachter wie man besonders
Sein Stil, der von vielen seiner Zeitgenossen übernommen wurde, verbreitete sich in Neapel, Spanien und den Niederlanden wie ein Lauffeuer. Aber wie immer bestimmt die Nachfrage das Angebot! Sie sind neugierig geworden und wollen mehr wissen? Besuchen sie meine webseite: www.capritravelguide.com
Buchen sie eine maßgeschneiderte Führung in Neapel und entdecken sie die versteckten Kunstschätze der Stadt. Lassen sie sich von ihrem City-Guide und Neapelliebhaber durch diese einmalige Stadt führen. Die Halbtagsführung kann man auch mit Pompeji oder Herculaneum blendend kombinieren.
Ciao e a presto! (Ciao und bis bald!)
Cecilia Barbara Walch