Die Unterwelt Neapels kann man an vielen verschiedenen Stellen besuchen!
Ein Ausflug in die Unterwelt Neapels: „Napoli Sotteraneo“, die Griechisch-römischen Aquädukte Neapels
Unterirdische, künstliche Wasserläufe wurden schon in der Zeit der griechischen Kolonisierung zur Wasserversorgung der Stadt Neapel/Italien in den Tuffstein geschlagen. Diese wurden in den letzten zwei- einhalb Jahrtausenden genutzt. Die Zeitreise beginnt:
Wir gehen durch den „decumano maggiore“ bis zur Basilika San Paolo maggiore, wo sich ganz unscheinbar, der Eingang in die „Unterwelt“ eröffnet – Napoli Sotteraneo. Wir folgen den Treppen bis in den Bauch der Stadt, in 40 m Tiefe, wo sich die Stollen, Gänge und Zisternen der Altstadt Neapels befinden. Auch im Sommer ist es hier herrlich kühl. Man spricht von NAPOLI SOTTERANEO, der Unterwelt Neapels. Dies ist ein Verein der vom Höhlenforscher Vincenzo Albertini gegründet wurde, welcher sich besonders um die Aquädukte und Zisternen um die Piazza San Gaetano und dem Theater “Anticaglia” bemüht. Schon als kleiner Junge tauchte er ab. Er hat durch seine Passion etwaws ganz Besonderes geschaffen!
Besuchen Sie mit mir die Aquädukte des Untergrunds der Stadt Neapels, ein besonderes Abenteuer wartet auf Sie! Dieser Ausflug lässt sich fantastisch mit einer Altstadtführung verbinden! Gutes Schuhwerk ist Voraussetzung – wer unter Platzangst leidet, sollte eher am Sonnenlicht bleiben. Lassen Sie sich von einem Insider begleiten, ihren persönlichen, lizenzierten Fremdenführer in Neapel.
Die ersten Manufakturen welche hier gefunden wurden sind ca. 5000 Jahre zurück zu datieren, aus der Endzeit der Vorgeschichte. Im 3. Jhd. v. Chr. begannen die Griechen den Abbau des Tuffsteins um die Stadtmauer und Tempel des antiken Palaeopolis (Neapel) aufzubauen. Die davon verbliebenen Höhlen wurden als Grabstätten (Ipogei) genutzt.
1987 grub Albertini ca. 40 m in die Tiefe, unter dem Friedhof Santa Maria del Pianto, wo er Graffiti Inschriften fand, ähnlich den Schriften der Stadtmauer in Piazza Bellini. Hier begann sein Abenteuer, welches Sie mit mir entdecken werden! Diese Gänge wurden im Laufe der Menschheit weiterverwendet, besonders als Wasserläufe eben Aquädukte. An den Wänden kann man noch deutlich die Spuren der Spitzhacken erkennen.
Erleben Sie mit mir diesen abenteuerlichen Spaziergang im Herzen der Altstadt Neapels. Geschichte und Geschichten sind unser Begleiter.
In augustäischer Zeit entwickelte sich die Unterwelt Neapels mit verschiedenen Galerien (Grotta di Cocceio und Grotta di Seiano). Besonders mit einem Netzwerk von Aquädukten, welche mit unterirdischen Gewässern aus der Quelle des Serino getränkt wurden (ca. 70 km entfernt vom Zentrum Neapels). Andere Wasserleitungen führten bis nach Miseno (Baia), um die Piscina Mirabilis zu versorgen. Dieses Wasser war der römischen Flotte zugeteilt.
Die Stollen in der Unterwelt Neapels waren gerade breit genug um kleinwüchsigen Männern den Durchgang zu bieten – den „Monacielli“ (die kleinen Moenche). Diese zwergähnlichen Männer waren für die Reinigung und Entstandhaltung der Wasserläufe verantwortlich, und dienten auch als „Geheimdienst“ oder „Postboten“ der Liebesbriefe der Herrenhäuser. Das Stollensystem ist weitverzweigt in allen Richtungen, die Brunnen und Privathäuser der verschiedenen Teilen der Stadt wurden dadurch versorgt. An den Wänden sind noch Reste des römischen Verputzten zu finden, welche zur Abdichtung angebracht wurden.
Am Anfang des 16. Jhd. konnte das antike Aquädukt und die Regenwasserzisternen die Nachfrage der Stadtbürger nicht mehr decken, die Stadt war inzwischen weit auseinandergewachsen. Ein adeliger Neapolitaner, Cesare Camignano nahm das neue Wasserversorgungssystem in Angriff. Am Anfang des 20. Jhd. wurde ein neues Wasserleitungssystem gebaut und man hat das antike Aquädukt aufgelassen. Dies hatte, verbreitet über die ganze Stadt eine Größe von mehr als 2.000.000 m2 an Gängen und Zisternen!
Il „Sotteraneo“ (Untergrund) Neapels wurde von der Bevölkerung als Zufluchtort im 2. Weltkrieg genutzt, besonders als Luftschutzkeller während der Bombardierungen. Die Gänge wurden beleuchtet und von den Flüchtlingen, soweit möglich, bewohnbar gemacht, um hunderte von Menschen zu beherbergen. Die Alarmsirenen warten das neapolitanische Volk vor, welche die hunderte von Treppenstufen in den Bauch der Stadt hinunter eilten.
Reste von Möbeln, Inschriften und verschiedenen Objekten zeugen heute noch von dieser erschreckenden Zeit und der Angst des Volkes, welches die Schreckensmomente des Krieges dort verbrachten. Einer dieser Schreckensorte ist noch in via Sant’Anna di Palazzo (Chiaia) zu sehen. Entdecken Sie die Stadt Neapel und dessen Schatzkammer mit ihrem persönlichen lizenzierten Fremdenführer in ihrer Muttersprache!
Heute kann man an verschiedenen Orten die Unterwelt Neapels besuchen, welche bis noch nicht vollständig erforscht ist. Zisternen, Gänge, Höhlen, Brunnen und Steinbruche sind Zeitzeugen verschiedener Epochen: Griechisch, römisch, Katakomben, Gänge die weitentfernte Stadtteile verbinden. Die Höhlenforscher (Speleologen) studieren die Gänge der Stadt Neapel immer weiter. Die Haupteingänge befinden sich: Piazza San Gaetano (decumano Maggiore) und in der via Sant’Anna di Palazzo (Chiaia).
Direkt in der Piazza San Gaetano befindet sich die Kirche San Lorenzo Maggiore. Dieses kirchliche Privatmuseum birgt ganz Besonderes: Man geht ein paar Treppenstufen in den Untergrund und läuft an den Säulenbasen des Mittelalterlichen Platzes entlang. Weitere Treppen führen noch etwas tiefer: Plötzlich befinden sie sich in einen römischen Straßenzug. Sie können die Geschäfte und Dienstleistungsbetrieben begehen. Die Mönche haben hier im Kohlenkeller abgegraben, und unter der Leitung vatikanischer Archäologen Unglaubliches freigelegt. Unter dem Straßenniveau wurde jedoch weiter abgegraben! Grundmauern der Wohnhäuser aus griechischer Zeit sind eindeutig zu erkennen. Besuchen sie mit ihrem deutschsprachigen Fremdenführer die überraschenden Details der Stadt Neapel.
Dieser Teil wird vom Verein LAES (Quartieri Spagnoli) Nahe der Chiaia verwaltet. Nachdem man ca. 40 m hinunter steigt erreicht man eine Ambiente von ca. 3200 m2,
König Ferdinand von Bourbon hat nach dem Wiener Kongress und seiner Wiederkehr aus Sizilien einen Stollen bauen lassen, um unerkannt aus dem Stadtschloss zum Jagen oder Angeln zu entkommen. Er hat keine Kosten gescheut. Er konnte unerkannt zu Pferde oder in der Kutsche den Palast verlassen. Seine Bauherren haben das gute mit dem noch Besseren verbunden, und den Tufstein für die königlichen Bauvorhaben der Stadt verwendet. In der Kriegszeit wurden diese Gänge allerdings als Luftschutzkeller, in welchem sich über 4000 Menschen versteckten, benutzt. Hier konnte man vor der feindlichen Bombardierung untertauchen. Hier befinden sich noch die elektrischen Leitungen, die Toiletten und umfunktionierte Zisternen. Die Graffiti zeugen heute noch von ergreifenden Momenten der Bürger und deren täglicher Probleme des Krieges – Armut und Verbundenheit.Entdecken Sie mit ihrem Fremdenführer diese Architektonischen Wunderkammern Neapels.
Noch heute findet man auf den Wänden Skizzen von Frauen oder Verlobten, wie das Brautpaar und Signora Carmela Montagna, Aufstellungen der Fußballmannschaft (typisch neapolitanisch!), Spielsystem vom Fußball sowie Anekdoten und Geschichten geschrieben von den dort Überlebenden Neapolitanern und Desertierten.
Ein besonderes Erlebnis bietet sich für Sie, ihre Familie und Freunde in der „Unterwelt“ Neapels. Lassen Sie sich in diese mystischen Gänge begleiten und entdecken Sie Neapel! Sie müssen sich jetzt nur entscheiden, welcher dieser Ausflüge der Richtige für sie ist!
Cecilia Barbara Walch
Fremdenführer im glücklichen Kampanien