Neapel ist wohl überall bekannt als
„die chaotische und gefährliche Stadt“.
Aber wie man im Volksmund sagt: „Wer hier her kommt wird zwei Mal weinen! Das erste Mal wenn er kommt, das zweite Mal wenn er abreist!“ (Qui si piange due volte: La prima quando arrivi, ancora di più quando parti“). Gerade die Vorurteile führen zu unerwarteten Überraschungen!
Kuriosität:
5 Meter unter der heutigen Stadt befindet sich die Mittelalterliche Schicht, weitere 5 Meter ca. und man stößt auf die römische Schicht, dann folgt die griechische, und darunter hat man wiederum die Vorzeitliche Schicht gefunden. Die U-Bahn ist noch einmal weiter unten, auf ca. 50 m. Die Farben der Metropolitana erzählen von der Tiefe und dem Material, mit dem es umgeben ist. Sie spiegelt die Schichten der Geschichte. Schwarz ist die Lava, der Asphalt; Ocker ist der Tuffstein, der die Unterschicht der Stadt durchzieht „Azzurro“ ist das Meer, das unglaubliche hellblau des Golfes von Neapel, welches Goethe schon so liebte! Die U-Bahn Station Toledo hat 3 Eingänge: Via Toledo, Via Diaz und Montecalvario. Die Rolltreppe ist über 170 m lang und entführt sie in die „Unterwelt“!
Verbindung: zwischen dem Bahnhof Piscinola mit der Haltestelle Piazza Garibaldi
Stationen: 17 Haltestellen
Bahnlänge: 18 km lang
Tiefe: 50 m
Neigung: 55%
Oberfläche: 13.228 m2
Kaum verschwindet man im „Bauch“ Neapels staunt man und genießt die Sauberkeit, die Ordnung und den künstlerischen Geschmack des Designs. Man hat die Wahl schnell mit dem Lift zu fahren, oder aber Kunst und Disign zu genießen und das „Capre diem“ umzusetzen.
Die U-Bahnstation Toledo-Montecalvario wurde vom „Daily Telegraph“ der engl. Tageszeitung, als die schönste Untergrundbahnstation Europas ausgezeichnet. Sie gewann unter anderem den Preis der “Emirates leaf international award” als „Public building of the year 2013”… und nicht zu unrecht! Neapels Untergrund ist auch in 5 Tagen nicht zu bewältigen, denn hier kann man zwischen den verschiedensten Epochen wählen. Der Moderne mit den tollsten U-Bahnstationen, oder die Römischen Aquädukte das Sotteraneo, sowie die historischen Schichten im Kloster San Lorenzo. Vertrauen Sie Ihrem professionellen City-Guide und entdcken Sie die geheimnissvoll-historische Stadt Neapel! Die Eröffnung der „Metropolitana“ Toledo-Montecalvario fand am 18. September 2013 statt. Siehe hier den Artikel Arte TV. Sie ist nicht nur ein verlässliches Fortbewegungsmittel, sondern auch der Zeuge der Moderne – eine Kunstgalerie von Weltrang.
Der spanische Architekt Oscar Tusquests ist der Vater dieses Projekts und ihm gelang es die verschiedenen Stadtteile wie „Rione Carità“, die „Quartieri Spagnoli” und die “Piazza Carità” mit der anderen Stadtteilen Neapelszu verbinden. Er hat mit einem hochkarätigem Team ein Meisterwerk erschaffen: Als Direktor des Projekts wurde Giovanni Fasanaro eingesetzt, die Beleuchtung wurde von AIA verwirklicht. Künstler wie William KENTRIDGE, Bob WILSON, Francesco CLEMENTE, Ilia e Emilia KABAKOV, Achille CERVOLI, Shirin NESHAT und Oliver TOSCANI haben zur Verwirklichung beigetragen.
Mosaik von Achille CEVOLI, zur Erinnerung an die Zusammenarbeit unzähligen Arbeiter:
William KENTRIDGE hat ein sehr ausgeklügeltes Mosaik erschaffen, um mit modernem Zeitgeist Geschichte, Glaube und die Stadtplanung zu vereinen: Ferrovia centrale per la città di Napoli – 1906 (Zentrale Eisenbahn der Stadt Neapel – 1906)
Beschreibung des Mosaiks:
Viele kleine Details wurden in diesem Meisterstück berücksichtig!
…..wenn sie mehr wissen möchten, buchen Sie hier eine Führung in die atemberaubende Welt der Stadt Neapel!
Während der Arbeiten sind auch viele verschiedene Zeitzeugen der Vergangenheit zu bestaunen: Ein Festungsbau des Mittelalters, Ackerfurchen aus der Vorzeit, ….
Mosaik: Der Karren
Dieses Mosaik bestaunt man schon bei der ersten Rolltreppe: Ein Karren wird von einem Mann gezogen, welcher die Immigration der Stadbevolkerung auf’s Land darstellt. Der Grund? Vielen Seuchen! Auf dem Wagen sehen wir Symbole, die an die Revolution 1799 erinnern und die damit errungene Freiheit der Jakobiner und Konstitutionsfreunde. Die Katze ist eine Nachbildung eines pompeijanischen Mosaiks.
Ein Azzurro-blaues Mosaik aus kleinsten Steinchen wird von Ledlampen beleuchtet Mit einer eigens dafür erdachten Software wird die Beleuchtung gesteuert. Die Idee des “Crater de Luz” ist von Oscar Tusquests Blanca und ausgeführt von Bob Wilson. Bevor man zu den Geleisen in beide Richtungen gelangt wird man mit klassischer Musik beruhigt, welche vom Meeresrauschen untermalt wird. Die Projektion der am Strand ankommenden Wellen und das dazugehoerende Geraeusch beruhigt den Reisenden, der Stress wird abgebaut.
Wenn man “piano-piano”, das heißt: langsam, langsam, auf die 50 Meter Tiefe stößt, ist man unter dem Meeresspiegel! Das Azzurro (Hellblau) wird immer dunkler und geht ins tiefe Blau. Es ist gar nicht bewußt, dass man sich so tief unter der Straße befindet. Man fühlt sich wohl! Wieder ist ein Lichtschacht in unwirkliches Blau getaucht – einer Wasserfontaine ähnlich. Seitlich bestaunen wir die „Olas“ (Wellen). Es scheint fast als ob hier unter dem Meer ein feiner Silberstreifen die Stadt durchzieht. An den Seitenwänden ist das Werk
„By the sea…you and me..“ zu bewundern.
Die U-Bahn fährt regelmäßig und ist, wie in allen Europäischen Städten, sehr gut mit Information versehen. Musikuntermahlung ist ein MUSS!
Tauchen Sie mit mir, ihrem persönlichen Fremdenführer in die Zauberwelt Neapels ein! Nur ein Insider kann Sie in mit den Geheimnisse der Stadt vertraut machen! Es gibt hier viel über den Bau, die Geschichte der Architekten und besonders über die Stadtplanung einer antiken Siedlung zu erzählen. Planen Sie mit Ihren Freunden und/oder Ihrer Familie ein Wochenende in Neapel!
Anacapri, 11.11.2014
Cecilia Barbara Walch
Fremdenführer mit Leidenschaft