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Pompeji: Neue Datierung des Ausbruchs


Die neuen Funde bestätigen was man schon lange vermutete: Eine neue Datierung des Vesuv-ausbruchs und des Untergangs der Stadt Pompeji. Die Katastrophe war wahrscheinlich im Oktober 79. Mit anderen Worten ist Archäologie eine niemals endende Kriminalgeschichte. Die neuen wissenschaftlichen Analysen- und Datierungsmetoden geben uns die Sicherheit. Pompeji ist eine Fundgrube geschichtlicher Daten. Jeder Fund stellt ferner die bisherigen Forschungen in Frage und lüftet überdies neue Erkenntnisse.

Das Datum der Veröffentlichung der Erkenntnisse wurde folglich  gewollt auf den 24. Oktober 2018 gesetzt. So untersteicht der Direktor des Archäologischen Parks Pompei Massimo Ossana und Minister Bonisoli die neuen Funde und erneuert das Datum.

Im „Domus mit Garten “ (Domus con giardino) wurde indessen ein delikates Kohlenstift-Graffiti eines römischen Arbeiters entdeckt. Die scherzhafte Inschrift wurdedoch schnell in die Wand kritzelt. Demzufolge wird die Datierung des Ausbruchs und die Zerstörung Pompeji’s neu hinterfragt. Die Inschrift lautet:

XVI (antes) K(alendas) Nov(embres) in(d)ulsit pro masumis esurit(ioni).

Was bedeutet dies?

Die Übersetzung lautet: „Am 16. Tag vor den *Kalenden des Novembers, gab er sich dem Hunger (Essen) zügellos hin.“ Nach der aktuellen Zeitrechnung handelt es sich, genauer gesagt, um den 17. Oktober, sieben Tage vor dem Ausbruch.

*Kalenden: 1. Tag eines Monats

Aber was ist mit dem Jahr? War diese „Freß-Orgie“ in Pompeji kurz vor dem Ausbruch des Vesuvs?

Das ist dementsprechend noch nicht erforscht. Es gibt also noch keine genaue Datierung. Bekannterweise bleiben Kohlenstifte allerdings nicht lange erhalten, was demzufolge für das Jahr 79 n. Chr.spricht. Wir sind auf die Ergebnisse der Forschungen freilich gespannt! Eines ist Sicher: das bis heute angenannte Datum des 24. August 79 n. Chr. wird angezweifelt. Die Briefe von Plinius, welche im Mittelalter oft abgeschrieben und vervielfältigt wurden, könnten Fehler aufweisen.

Schon Alessio Simmaco Mazzocchi, Philologe und Archäologe (1664-1771) vertrat indessen die Ansicht, dass die verschiedenen Kopien der Briefe des Plinius des Älteren, eventuell zu fehlerhaften Auslegungen und Schreibfehlern neigten.

Viele Koryphäen der Archäologie, wie beispielsweise Prof. Umberto Pappalardo, Prof. Antonio de Simone, Prof. Grete Stefani und unter anderem deren hochqualifizierten Mitarbeiter ließen immer diese Möglichkeit offen. Fundstücke wie getrockneten Feigen, reife Granatäpfel, gekelterter Wein, Trester, Münzen und andere Fakten untermauern diese Vermutung.

Seit einigen Monaten wird jedoch die Region V. unter Aufsicht von Massimo Ossana gesichert und ausgegraben. Raubgrabungen der letzten Jahrzehnte haben dies überdies nötig gemacht. Demzufolge sind neue Reste der römischen Stadt Pompeji ans Tageslicht gekommen. Folglich werden imer wieder Bruchteile der Ergebnisse über Twitter, Artikel und Nachrichten veröffentlicht.

„Die Straße der Balkone“ wird zum Beispiel in Zukunft auch den 1. Stock der römischen Häuserzeilen enthüllen. Das sogenannte „letzte Opfer von Pompeji“, war einer von vielen, vom Glück verlassenen Flüchtenden.
Der Aufschrei des Superintendenten und Direktors der Ausgrabungen von Pompeji, Ossana,: “Wir haben Gewissheit geschaffen!“ zieht indessen eine große Werbewirkung mit sich!

Sind dies also wirklich neue Erkenntnisse, oder dienen sie zur Werbung? –  Wer ist der Nutznießer?

Dank der Zusammenarbeit der verschiedenen Wissenschaften und der hochqualifizierten Archäologen, sowie der Unterstützung und Auswertung der  modernen Techniken und Analysen, kann man heute das Leben im antiken Rom exakt nachvollziehen. All diese kleinen Mosaiksteine tragen bei, die Wunderwelt Pompejis zu verstehen. Geschichte wird zu einem spannenden Kriminalroman. Die Archäologen werden zu Detektiven!

Der Superintendent bzw. Direktor der Grabungen, ist auf jeden Fall ein hochqualifizierte Wissenchaftler, aber andererseits auch Politiker. Durch den Wechsel der Regierung in Italien im Jahr 2017/18 pflegt und verankert man seine Positionen. Man erlangt unter anderem Ruhm durch Werbung. In erster Lienie aber durch Leistungen. Pompeji garantiert weiters eine weiträumige „Umwirtschaft“. In Kampanien profitiert jeder, wenn auch indirekt, vom Ruhm und der Geschichte Pompeji’s.

Effektiv gesehen, entstehen in der Region Kampanien dadurch neue Arbeitsplätze, der wirtschaftlichen Aufschwung und die Möglichkeit neuer Geschäftsideen ist gegeben. Weiters wird die Infrastruktur ausgebaut und die Wirtschaft floriert. Leider zieht es auch unqualifizierte Reiseleiter aus allen Herren Ländern an, welche jedoch schnell durch die Kontrollen entlarft werden.

Die Regierung Italiens hat indessen die Entscheidung getroffen folgende politische Ministerien zu vereinen:

MIPAAFT = Ministerien der Landwirtschaft (Agricultura), Nahrungsmittel (Aliment), Forst (Forestale) und Tourismus (Turismo).

Bonisoli hat erkannt dass Tourismus mit Geschichte, unseren hochwertigen Lebensmittel und der Landschaftspflege Hand in Hand gehen. Auch er nutzt Pompeji, und dessen Macht der Werbung um Italien noch mehr aufzuwerten.

Auf jeden Fall versinnbildlicht Pompeji die Geschichte des antiken Imperiums!

Ossana, der Direktor des Archäologischen Parks Pompeji, hält die kampanischen Fremdenführer auch durch regelmässige Schulungen auf dem neusten Stand der Forschungen. So sind wir die Spezialisten für Pompeji und Kampanien.

Wer kann sich dem Charme der Stadt Pompeji schon entziehen?

Eigentlich Niemand. Sind sie neugierig geworden? Besuchen Sie Pompeji und lauschen Sie den neusten Erkenntnisse, buchen Sie eine Führung in Pompeji. Lassen Sie sich einfach mitreißen und in die Vergangenheit entführen. Verbinden Sie Urlaub mit Archäologie und spannenden Geschichten.

„Ein Tag im antiken Pompeji“ wartet auf Sie!

„Morgenstund hat Gold im Mund“ (Foto: Cecilia Walch)

Cecilia Barbara Walch